Home TÄGLICHES UPDATE Twitter zieht sich aus dem EU-Desinformationskodex zurück, was dazu führen könnte, dass...

Twitter zieht sich aus dem EU-Desinformationskodex zurück, was dazu führen könnte, dass Twitter mit den Regulierungsbehörden in Konflikt gerät

0
Twitter zieht sich aus dem EU-Desinformationskodex zurück, was dazu führen könnte, dass Twitter mit den Regulierungsbehörden in Konflikt gerät

Twitter könnte die Weichen für einen künftigen Konflikt mit den EU-Regulierungsbehörden stellen, wobei sich das Unternehmen für einen Rückzug aus der freiwilligen EU-Regelung entscheidet Verhaltenskodex zur Online-Desinformationdas Teil des Digital Services Act (DSA) ist, nur noch wenige Monate davon entfernt, dass die EU die Einhaltung der neuen Standards durchsetzt.

Der Kodex zielt darauf ab, klarere Melde- und Durchsetzungspflichten für große Online-Plattformen einzuführen, um Spammer und Betrüger sowie die Verbreitung von Fehlinformationen zu bekämpfen.

Laut EU:

„In Anerkennung der besonderen Auswirkungen sehr großer Online-Plattformen auf unsere Wirtschaft und Gesellschaft legt der Vorschlag einen höheren Standard an Transparenz und Rechenschaftspflicht für die Art und Weise fest, wie die Anbieter solcher Plattformen Informationen moderieren und vermitteln.“ Es legt überwachte Risikomanagementpflichten für Online-Plattformen fest, die das größte Publikum erreichen und die größten gesellschaftlichen Risiken darstellen.“

Von allen großen Online-Plattformen wird erwartet, dass sie sich an die neuen Regeln halten, wobei die freiwillige Selbstverpflichtung auf die DSA-Konformität angerechnet wird.

Doch Twitter zieht sich nun zurück, was EU-Marktkommissar Thierry Breton sofort in Aufruhr versetzt:

Wie Breton anmerkt, handelt es sich hierbei zwar um ein freiwilliges Element, das Signal geht jedoch dahin, dass Twitter nicht bereit ist, sich an diese strengeren neuen Verpflichtungen zu halten, was dazu führen könnte, dass es gegen EU-Recht verstößt. Dies könnte letztendlich dazu führen, dass Twitter in den EU-Mitgliedstaaten mit Geldstrafen und sogar einer Sperrung rechnen muss, wenn es diesen Verpflichtungen nicht nachkommt. Ob es nun mitspielt oder nicht.

Dies war ein zentrales Anliegen der EU-Regulierungsbehörden in der Ära von Elon Musk bei der App. Bereits im November, kurz nachdem Musk die Leitung von Twitter übernommen hatte, traf sich Breton mit Musk, um die Erwartungen zu unterstreichen, die sie an das Unternehmen hatten. Damals gelobte Musk, sich an die Regeln zu halten und alle Anforderungen zu erfüllen.

Im Februar stellten die EU-Regulierungsbehörden dann in einem vorläufigen Compliance-Bericht fest, dass Twitter vielen seiner Berichtspflichten nicht nachgekommen sei, da Twitter in seiner Vorlage „zu wenig Daten und keine Informationen über Verpflichtungen zur Stärkung der Fact-Checking-Community“ enthielt.

Faktenprüfer waren für Musk ein Streitpunkt, da er der Ansicht war, dass die Twitter-Community selbst entscheiden sollte, was richtig ist und was nicht, und zwar über ergänzende Elemente wie Community Notes.

Musk hat wiederholt behauptet, dass die „Mainstream-Medien“ die Öffentlichkeit belügen und dass Twitter das Gegenmittel gegen von Unternehmen finanzierte Propaganda sein kann. Aber diese Haltung könnte ihn durchaus in Konflikt mit neuen EU-Anforderungen bringen, die digitale Plattformen stärker belasten werden, Fehlinformationen zeitnah und effektiv zu überwachen.

Musks Argumente darüber, was Fehlinformationen sind, könnten hier der zentrale Streitpunkt sein, da Twitter wahrscheinlich nicht bereit ist, sich an Gesetze zu halten, die dazu führen könnten, dass EU-Regulierungsbehörden entscheiden, was wahr ist. Dennoch drohen Twitter hohe Strafen, mit Geldstrafen von bis zu 6 % des europäischen Umsatzes von Twitter, wenn festgestellt wird, dass das Unternehmen gegen den Kodex verstößt.

Vielleicht wird es für Twitter angesichts der massiven Personalkürzungen, die sich auch auf die Moderationsteams ausgewirkt haben, schwierig sein, sich daran zu halten.

Es wird interessant sein zu sehen, welche Haltung Twitter einnehmen wird, wenn sich in drei Monaten tatsächlich herausstellt, dass es gegen EU-Gesetze verstößt, und ob dies zu einem größeren Showdown für Musks Haltung zur freien Meinungsäußerung führt.



source – www.socialmediatoday.com

Exit mobile version